Demonstrant*innen? Fast – sie heißen ‘Remonstrant*innen’. Aber im Grunde stimmt es schon: vor mehr als 400 Jahren sind die Remonstranten entstanden, weil sie demonstriert haben – dagegen, dass festgelegt wird, was genau jede*r glauben soll. Und da eine ‘Protestnote’ (eine Abwehr- oder Zurückweisungsschrift) damals ‘Remonstrantie’ hieß, blieb der Namen hängen: ‘Remonstranten’ (heute sprechen wir von Remonstrant*innen). Diese reformierten Christ*innen lehnten es zu Beginn des 17. Jahrhunderts ab, den Glauben an einen alles vorher- bestimmenden Gott verpflichtend zu machen. Sie wollten, dass man auch (weiterhin) an den Menschen als frei und selbständig denkendes und handelendes Wesen glauben kann.
Wir stellen die Gemeinde in den Mittelpunkt: hier wird Glaube gelebt und Gemeinschaft erfahren – jede Gemeinde entscheidet selbst über ihre Form des Gottesdienstes und die Gestaltung ihres Gemeindelebens
Die freie Wahl der Pfarrperson ist uns wichtig – Pfarrer*innen werden durch die Gemeindeversammlung gewählt
Wir sind eine Freikirche, d.h. wir ziehen keine Kirchensteuern ein – wir leben von den Beiträgen und Spenden unserer Mitglieder und Freund*innen
Es gibt bei uns zwei Formen der Mitgliedschaft:
Wir taufen Kinder und Erwachsene – Kinder werden mit der Taufe keine Mitglieder, sondern können sich ab 14 Jahren (oft geschieht dies mit der Konfirmation) entscheiden, Mitglied zu werden
Wir laden zu einem offenen Abendmahl ein – jede*r, der*die sich von Christus eingeladen fühlt, kann am Abendmahl teilnehmen
Wir sind offen für queere Menschen – seit 1986 trauen wir auch gleichgeschlechtliche Paare