Jesus von Nazareth – der vorbildliche Mensch

Jesus von Nazareth – der vorbildliche Mensch

21 augustus 2025
Geschreven door Redactie

Ein kleiner Essay zu einem großen Thema

Einige Theologen der Remonstranten haben in 2006 ein Glaubensbekenntnis formuliert. Es ist ein Vorschlag, die eigene Spiritualität zu suchen. Ein für alle bindendes „Credo“ gibt es nicht! Einmalig in der christlichen Ökumene. Dafür bin ich sehr dankbar! Diese Freiheit bedeutet: Unverständliche Glaubensformeln und Dogmen beiseitezulegen, weil sie keine Hilfe mehr sind für die Lebensgestaltung.

Wir folgen gern dem Vorschlag des Glaubensbekenntnisses von 2006: Jesus von Nazareth wird dort ein „Geist erfüllter Mensch“ und „ein heiliges Vorbild für Weisheit und Mut“ genannt. Wichtige Aspekte des Mannes aus Nazareth kennen wir dank historisch-kritischer Bibelwissenschaft. Die uns allen bekannten Gleichnisse und Reden Jesu zeigen den Kern seiner Weisheitslehre: Es ist die Praxis der Menschlichkeit, die über allem steht. Sie ist wichtiger als die Befolgung religiöser Gesetze. Man denke an Jesu Krankenheilungen trotz der religiösen Verbote, am Sabbat zu heilen.

Jesus ist für mich und viele Remonstranten „nur“ ein Mensch! Das Bekenntnis ist für mich eine treffende Einsicht: Wie alle anderen Menschen ist auch Jesus durch seinen Geist und seine Seele mit Gott, dem „Schöpfer“, verbunden. Diese Verbundenheit mit seinem „Vater“ genannten Gott im Himmel gab ihm Mut zum Leben. Seine Lebensweisheit motiviert heute Menschen zum Engagement, zumal für die Leidenden, die Armen und arm Gemachten. Diese Lebensweisheit ist „erlösend“, um einen klassischen Begriff zu gebrauchen. Damit wird die uralte Vorstellung von Erlösung überwunden, die behauptet: Gott-Vater „im Himmel“ sendet seinen Sohn, damit er hier leidet und so die Erbsünde (ein Mythos!) auslöscht.

Im 4. Jahrhundert wurde um diese Fragen gerungen: Ist Jesus auch Gott? Im Konzil von Nizäa vor 1.700 Jahren und etwas später im Konzil von Konstantinopel wurde Jesus offiziell als Gott „definiert“ und wurde das als Dogma allen auferlegt. Aber es gab schon damals die „andere Tradition“, die Jesus „nur“ als Menschen hochschätzt.

Man denke nicht, ein religiöser Mensch mache es sich heute „bequem“, wenn er Jesus „nur“ als Weisheitslehrer respektiert: Jesu Vorschläge zur Lebensgestaltung lassen egoistisches Verhalten nicht zu. Meine Sorge um mein seelisches wie leibliches Wohl hat nur Sinn, wenn ich das Wohl der anderen, zumal der Notleidenden, genauso wichtig erachte. Und „Gott“ kann im Sinn Jesu als ein niemals zu umfassendes göttliches Geheimnis verehrt werden. Vor allem: Wer Jesu Weisheiten schätzt, sucht in aller Offenheit das Gespräch mit Weisheitslehrern anderer Religionen, etwa Buddha! Eine große Weite für tolerantes, friedliches Miteinander entsteht.

Christian Modehn
Berlin

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